Samstag, 25. April 2009

Ich bin dann mal weg

Meine Reise auf dem Jakobsweg. Dieses Hörbuch ist nach wie vor – neben der vollständigen Harry Potter Reihe, gelesen vom genialen Rufus Beck – mein unumstrittener Favorit. Und das nicht nur, weil es mein erstes Hörbuch überhaupt war. Hape Kerkeling erzählt wie erwartet mit enorm viel Witz, enorm viel Gefühl und einer enormen Offenheit in einer genialen Hördokumentation über seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg.

Unglaublich, aber wahr: Kerkelings Erzählungen, die ich empfand, als liefe ich neben ihm her (ich hatte stellenweise sogar Schmerzen in den Knien!), haben aus etwas, das mich zuvor nur interessiert hatte, ein festes Ziel gemacht. Irgendwann werde auch ich den Jakobsweg gehen!

HB Ich bin dann mal weg

Kein Witz: Hape Kerkeling, Deutschlands vielseitigster TV-Entertainer, geht zum Grab des heiligen Jakob: 600 Kilometer durch Frankreich und Spanien bis nach Santiago de Compostela, und erlebt die außergewöhnliche Kraft einer Pilgerreise. Es ist ein sonniger Junimorgen, als Hape Kerkeling, bekennende couch potato, endgültig seinen inneren Schweinehund besiegt und in St.-Jean-Pied-de-Port aufbricht. Sechs Wochen liegen vor ihm, allein mit sich und seinem elf Kilo schweren Rucksack: über die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen, durch das Baskenland, Navarra und Rioja bis nach Galicien zum Grab des heiligen Jakob, seit über tausend Jahren Ziel für Gläubige aus der ganzen Welt. Mit Charme, Witz und Blick für das Besondere erschließt Kerkeling sich die fremden Regionen, lernt die Einheimischen ebenso wie moderne Pilger und ihre Rituale kennen. Er erlebt Einsamkeit und Stille, Erschöpfung und Zweifel, aber auch Hilfsbereitschaft, Freundschaften und Belohnungen - und eine ganz eigene Nähe zu Gott. In seinem Buch über den Wert des Wanderns zeigt der beliebte Komiker, wie er auch noch ist: abenteuerlustig, weltoffen, meditativ.

Hape Kerkeling, aus der Kirche ausgetretener Komiker, Königin-Beatrix- und Horst-Schlämmer-Parodist, Schauspieler und (Let’s Dance)-Moderator, und der Jakobsweg, einer der wichtigsten Pilgerpfade überhaupt -- passt das zusammen? Auf den ersten Blick nicht wirklich. Kerkeling hat selbst seine Zweifel, als er sich in den Pyrenäen mit seinem elf Kilo schweren Rucksack Kehre für Kehre in Richtung fernes Saniago de Compostela dahinschleppt. Doch im Lauf der rund 800 Kilometer langen Tour schwinden die Zweifel, sowohl beim Autor als auch beim Leser. Die beiden passen, und wie.

Der Jakobsweg ist seit knapp tausend Jahren Gegenstand unzähliger Aufzeichnungen und Bücher, gerade in den vergangenen Jahren gab es eine wahre Flut zu diesem Thema. Und doch ist Ich bin dann mal weg erfrischend anders, was an der ganz und gar typisch Kerkeling’schen Art und Weise liegt, seine rund sechs Wochen lange Tour amüsant und beschwingt, aber dennoch ergreifend und sehr persönlich wiederzugeben. Seine ungekünstelten Tagebucheinträge machen Mut, dass auch ausgewiesene Couch Potatos die durchaus vorhandenen Strapazen der Wanderung zu meistern. Strapazen lauern übrigens auch in Gestalt wenig komfortabler Unterkünfte, manch ungenießbar scheinender Mahlzeit und aufdringlicher Weggefährten.

Kerkeling nimmt alle Hürden und dabei kein Blatt vor den Mund. Er beschreibt die Dinge und Menschen, wie sie sind. Demzufolge fungiert das 320 Seiten starke und mit einigen netten Fotos angereicherte Buch als ausgezeichneter und sehr detaillierter Reiseführer -- wenngleich sich im Vergleich zum Jahr 2001, in dem dieser Trip stattfand, sicherlich einiges geändert haben dürfte. Wichtiger noch ist aber die Funktion als vom Jakobsweg losgelöster spiritueller Ratgeber. Das Gute daran: Das Buch will gar kein spiritueller Ratgeber sein. Missionarischer Eifer, arrogante Besserwisserei, nervige Erleuchtungseskapaden? Fehlanzeige. Und doch geht es viel um Gott, Religion, Wiedergeburt (ein Thema, dass die Boulevardpresse dankbar aufgriff) und die zentrale Frage „Wer bin ich?“ Seine Gedanken bringt Kerkeling in den so genannten „Erkenntnissen des Tages“ auf den Punkt. Kostprobe vom 3. Juli: „Manchmal ist es das Vernünftigste, einfach herrlich verrückt zu sein!“ Zum Beispiel, als untrainierter Wanderer sechs Wochen lang zu wandern.

Diesen Hörbuch verleihe ich persönlich stars-5-0__V46895037_ und bin traurig, dass es nicht noch mehr Sterne zum Verleihen gibt …

6 Kommentare:

  1. Huhu Kirstin
    Jaha haste Du verpasst!22.04.1966
    (Jetzt bin ich ein oller Knochen!)
    Aber Süsse,das konntest Du doch nicht wissen,woher denn :-))))))

    Tolle Vorstellung vom (Hör) Buch,ich werde es mir auf jeden Fall mal ansehen!
    Übrigens bin ich auch H.P.Fan.
    Für Sohni habe ich 2 mal H.P. versockt,dann hat er sie angezogen und wir haben H.P.angeschaut auf DVD.Er darf nicht alle Teile sehen nur die ersten 3;Das ärgert ihn.
    Sonnige liebe Grüsse
    Patricia

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  2. Huhu nochmal
    Mit H.P.war übrigens Harry Potter gemeint.Mir fiel gerade ein das Herr
    Kerkeling ja auch H.P. ist:-))))))
    Sodann einen schönen Abend(dichdrück)
    Patricia

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  3. Ich habe das Buch gelesen, nach der Geburt meines zweiten sohnes und habe mich köstlich amüsiert.

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  4. Das Buch wurde von mir vor etwa einem Jahr geradezu verschlungen :-)

    Herzlichen Gruss
    jrene

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  5. Ha! Hab ich auch, hab ich auch *g* Bin aber noch ziemlich am Anfang ... das Buch ist leider ständig vergriffen in der Bücherei, aber jetzt gibt es dieses ja als Taschenbuch. Also, her damit :o)
    LG, SAndy

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  6. Das Buch hab ich gleich zwei Mal gelesen und ich muss immer wieder schmunzeln. H.P. hat es wirklich toll geschrieben. Ich verstehe nicht, warum viele Menschen ein Buch nur einmal lesen. Schöne Filme schaut man sich doch auch öfter an.
    Herzliche Grüße
    Renate

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