Sonntag, 6. Juni 2010

Gedankenknitter

Ganz, ganz lieb danken und gedanklich (die weißen oder gebräunten) Füße küssen möchte ich euch für die vielen ausführlichen tröstenden, mitfühlenden und aufmunternden Kommentare zu meinem gestrigen Post.

Es tut mir leid, euch mit meinem Gejammere belästigt zu haben, ich war einfach nur frustriert.
Ein bisschen bin ich es immer noch, gleichsam aber auch enttäuscht und traurig.
Da tut es so unendlich gut, in euch eine Stütze zu finden.

Mein neuer Hausfreund

Sonntag – mal wieder Bügeltag.

Eine geistig nicht sehr anspruchsvolle Tätigkeit und deshalb immer wieder Gelegenheit, sich über das Leben im Allgemeinen und das eigene Kümmerlein im Besonderen Gedanken zu machen.

Eure Worte haben mir Antrieb gegeben, über kalkweise Beine und Hautüberschuss hinwegzusehen und mich von meinem dämlichen Heuschnupfen nicht kleinkriegen zu lassen.

Aber das Nagetier in mir gibt einfach keine Ruhe.

Ich selbst kann mit meiner Ochlo- und Sozialphobie inzwischen ganz gut umgehen.
Jubel, Trubel, Heiterkeit und Halligalldrecksaupartys brauche ich nicht (mehr).
Auf Elternabende und Schulpflichtevents stelle ich mich entsprechend ein.

Blöde Sprüche wie “dich sieht man ja gar nicht mehr” und “ach, lebst du auch noch?” versuche ich relativ erfolgreich zu ignorieren. Wieso soll ich mich auch jedem erklären und dafür in den meisten Fällen einfach nur ungläubiges Kopfschütteln ernten?`

Was mir wehtut, ist das angebliche Verständnis von mir Nahestehenden, das spätestens dann versagt, wenn es um das eigene Vergnügen geht. Da wird über meinen Kopf entschieden und erwartet, dass ich mich zusammenreiße, um auch “endlich mal wieder Spaß zu haben”.
Wie viel Spaß kann ich haben, wenn ich mit Herzrasen in eine Menschenmenge gepfercht werden und mein Fluchtreflex fast größer ist als der zu Atmen?
Wie viel Verständnis ist da, wenn alle erdenklichen Überredungskünste eingesetzt werden, um mich zum Bleiben zu bewegen, obwohl man genau so gut wie ich weiß, dass meine Anwesenheit nicht den Ausschlag gibt, ob ein Event gut wird oder nicht? Zwar mache ich gerne jeden Blödsinn mit, aber ich bin noch nie der ultimative Partykracher gewesen.

Eine Spaßbremse bin ich, zugegeben. Denn ich finde leider gar nichts toll an übermäßigem Alkoholkonsum mit verbalen, geistigen oder körperlichen Ausfällen. Ich habe auch leider nicht genügend Sitzfleisch, um unbedingt zu denen gehören zu können, die am Ende das Licht ausmachen. Und cool ist für mich alles andere als Übelkeit und Kopfschmerzen am nächsten Morgen, worüber doch dann so gerne immer geredet wird.
Gottchen, bin ich langweilig…

Mit den ganzen blöden Sprüchen aus meinem nicht-virtuellen Umfeld kann ich umgehen.
Nur nicht mit dem geheuchelten Verständnis derer, die mich angeblich so gut kennen…

Danke, dass ich euch mein Herz ausschütten und mal wieder bejammern durfte.
Jetzt fühle ich mich schon ein kleines Bisschen besser
heart-smiley

8 Kommentare:

  1. Och Kirstin,lass dich mal knuddeln.
    Ja es ist blöd,wenn nahestehende Personen die größten Verräter sind.Das tut dann mehr weh,als wenn es bloß Bekannte sind. Gerade die sollten es doch wissen,das man Ängste nicht einfach abstellen kann.

    Im übrigen muß ich dann ja wohl eine Doppelnull sein und Oberlangweilig. Göga und ich waren nämlich schon ewig nicht mehr weg. Aus dem Alter überall dabei sitzen zu müssen bin ich auch raus. Trotzdem haben wir einige gute Freunde,mit denen wir auch regelmäßig was unternehmen.Aber Massen brauche ich dabei nun wirklich nicht! Mach dir nix draus.Da stehst du doch drüber!
    LG
    Sandy

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  2. liebe kirstin
    ich fühle da mit dir da ich auch nicht zu denen gehöre die unbedingt alkohol brauche zum lustig sein ausserdem habe ich auch so nette bekannte die sich wen man da ist nett äusern und wen man weg ist schlecht über einen reden
    ich lasse mich auch zu nichts mehr zwingen da ich nur noch mit menschen weg gehe mit denen ich gerne zusammen bin

    auch ich bin keine partymaus und da ich kein alkohol drinkr werde ich nicht gebraucht aber ich kann damit leben und such mir die leute aus mit denen ich was untenehme
    so jetzt habe ich auch ein bisschen gejammert ich hoffe du siehst es gibt andere die auch so denken wie du
    fühl dich mal gedrückt
    lg gaby

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  3. Och Kirstin,
    ich bin eine gute Zuhörerin. Ich sitze auch lieber mit meiner Mama, den Kindern oder meinem Göga hier in meinem eigenen Reich, als mir so eine Fete nach der anderen "'reinzuziehen"! Ich suche mir die Events auch aus, die ich mit meiner Anwesendheit beehre *hihi*, und vor allem ist das abhängig von den anwesenden Personen! Denn die, die sich zukippen sind bestimmt nicht die richtigen Tischnachbarn für mich!
    Ich brauche keinen Alkohol um lustig zu sein, ich habe auch so eine große Klappe und ecke auch oft damit an (meist bei meinen näheren Verwandten). Bin ich nicht da, wird hinter meinem Rücken über mich hergezogen! Das ist nicht mein Ding.
    Du siehst, du bist nicht allein mit deiner Einstellung zu (Familien- und anderen) Feiern!
    Viele mitfühlende Grüße von Petra ;o)

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  4. Sag mal ... bist Du zufällig meine Zwillingsschwester ?
    Übrigens, hab gestern auch noch zwei Stunden gebügelt ;o))
    Wünsche Dir einen herrlichen Montag und sei ganz lieb geknuddelt
    GGLG Renate

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  5. Ach Liebelein, lass dich nicht unterkriegen! Und das die allernächsten, die die eigentlicht am wichtigstens sind, damit nicht unbedingt umgehen können ist einfach nur traurig und weit verbreitet ;o(!! Ich drück dich mal ganz lieb und kann nur eins sagen: Du bist so toll, genau so wie Du bist und ich mag dich uuuuuuuuuuunheimlich gerne!!!
    lG Gaby

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  6. Mein Senf muss auch noch dazu: Bleib wie Du bist und ärgere Dich nicht zu viel über andere, die Angst haben, etwas zu versäumen, wenn sie nicht bei jedem "Event" dabei sind. Man muss nichts übertreiben, es soll einem Spaß machen und nicht eine unangenehme Pflicht sein. Hoffentlich sehen das andere auch ein und akzeptieren ein gewisses "Anders"-Sein. Wo bleibt denn da die Toleranz?
    Ganz liebe Grüße von Erna

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  7. Kirstin, das wusste ich ja noch gar nicht!!
    Ich möchte Dir freundschaftlich und als "Leidensgenossin" die Hand geben und Dir einfach nur sagen: ich verstehe Dich SO GUT...!
    Diese ganzen Kommentare, Erklärungsversuche, Anforderungen der anderen und der immer wieder hochkommende Frust... willkommen im Club...!

    GLG aus dem gleichen Boot, links hinten

    anabel :)
    Never give up!

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  8. Hallo Kirstin,

    ich kenne das auch alles zu gut.
    Manchmal kann ich solche "zusammenreiß"Ansagen gut vertragen, manchmal machen sie mich wütend.

    Und ich bin froh, wenn ich mit jemandem unterwegs bin, der im Fall der Fälle sagt: "Ok, komm wir verschwinden hier." Ganz oft, kann ich dann doch bleiben, weil ich mich sicher fühle.

    Der Sommmer ist für mich immer schwierig, da findet draußen so viel Leben statt *seufz*

    Liebe Grüße
    Kristina

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