Gehört :: Leopardenblut (Gestaltwandler 1)

Auch wenn ich mir der Suchtgefahr einer Serie völlig bewusst war, wollte ich mir aufgrund der hohen Bewertungen eine weitere Reihe auf die Ohren holen und kam so zu Leopardenblut (Gestaltwandler 1) von Nalini Singh.

In einer Welt, in der Gefühle verboten sind und die telepathisch begabten Psy jede Form von Leidenschaft unterdrücken, führt die junge Sascha Duncan ein Doppelleben. Sie mimt die eiskalte Geschäftsfrau, während in ihrem Inneren ein Sturm der Leidenschaft tobt. Als sie dem attraktiven Gestaltwandler Lucas Hunter begegnet, kann sie ihre Fassade kaum noch wahren. Der Anführer der DarkRiver-Leoparden ist unterwegs, um den Mord an einer Leopardenfrau zu rächen - und weckt in Sascha ein tödliches Verlangen...

Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.

Zu Beginn war ich ein wenig enttäuscht, wohl noch zu sehr gefangen von den Immortals, die ich nur unmittelbar zuvor gehört habe, und verwöhnt von der unglaublichen Interpretation von Vera Teltz. Elena Wilms, die Sprecherin dieses Hörbuchs, liest weder emotional aufgeladen, noch besitzt sie die Fähigkeit, den Protagonisten derart Leben einzuhauchen wie Teltz es vermag. Aber das ist wohl auch eine Besonderheit, die man nicht von jedem Interpreten erwarten darf. Abgesehen davon lassen sich die Immortals und die Gestaltwandler gar nicht miteinander vergleichen - es sind absolut unterschiedliche Welten, Fantasyebenen.

Rückblickend ist zu sagen, dass Elena Wilms für genau diese Geschichte die genau passende Stimme hat. Ruhig, sachlich und ein wenig unterkühlt - denn Mediale, wie die Hauptdarstellerin Sascha Duncan eine ist, empfinden nichts, denken und handeln immer logisch, ohne Herz. Dadurch ähneln sie mehr Robotern als Menschen. Mediale streben nur nach zwei Dingen: Geld und Macht, weswegen sie auch für Geschäfte aller Art zuständig sind. Aber Sascha hat einen "Defekt", sie fühlt. So steht sie ständig unter einem großen Druck, muss sich verstellen. Sollte dieser Defekt von anderen Medialen ent- und aufgedeckt werden, wäre das ihr Todesurteil. Als der Gestaltwandler Lucas Hunter auftaucht, beginnen die Schutzschilde zu bröckeln, die ihren Defekt vor den Augen des Rates noch verbergen können. Unter dem Vorwand, ein Geschäft mit den Medialen zu machen, versucht Lucas, an Informationen zu gelangen, die ihn zu einem Mörder führen könnten. Er ist nämlich der festen Ansicht, dass der Mörder ein Mediale ist. Durch ein geplantes Bauvorhaben, das Sascha leiten soll, kommen sie sich näher. Zunächst nur in ihren Träumen - die sich miteinander verbinden. Dann auch im realen Leben.

Bevor die eigentliche Handlung beginnt, gibt es eine Einführung in das Denken und Handeln von Medialen, um zu verstehen zu, was Mediale sind und wonach sie streben. Das war ein wenig langatmig. So langatmig, dass ich voreilig den Entschluss fasste, mich nicht auf eine Fortsetzung der Reihe einzulassen, zumal ich befürchtete, die ganze Geschichte könnte ins Politische abgleiten. Tat sie aber nicht.

Je weiter ich in die Handlung eintauchte, umso intensiver nahm ich die Geschichte wahr. Die emotionalen Schilderungen rissen mich förmlich mit. So trauerte und weinte ich mit Sascha und empfand Zorn und Wut wie Lucas. Auch das Rudelverhalten der Leoparden und Wölfe wurde unglaublich mitfühlend dargestellt. Sinnlich und ausschmückend beschrieb die Autorin die erotischen Momente.

Die Spannung steigerte sich von Hörminute zu Hörminute. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich bin infiziert, süchtig und fiebere schon dem zweiten Teil entgegen.

Letztendlich von mir

Boah, bin ich heute müde. Ich werde jetzt noch ein wenig Lateinvokabeln mit meinem Junior pauken (man glaubt kaum, dass in nicht mal zwei Wochen die Sommerferien beginnen) und flätze mich dann mal aufs Sofa.

Auf Wiedergääähn, ihr Lieben ;)
Eure