Als ich meinen inzwischen elfjährigen Ford Ka kaufte, habe ich ihm und mir geschworen: "Wir bleiben zusammen, bis du mir unterm Hintern zusammen fällst!". Dass es jetzt, nach zehn Jahren, tatsächlich schon soweit ist, hat mich total geschockt. Am Mittwoch sprach der TÜV das Scheidungsurteil aus, Trennungszeit vier Wochen. Ich gestehe, ich habe geheult wie ein Schlosshund. Meine Knutschkugel hat mich in all den Jahren kein einziges Mal im Stich gelassen – und jetzt ist er mir sprichwörtlich unterm Allerwertesten weggerostet.
Halbherzig, weil schlicht notwendiger Weise, musste ich mich nach einem neuen Wagen umsehen. Ich hatte mich schon auf einen Autohausmarathon eingestellt, als mich der Gemahl gleich zu Beginn mit den Worten "Ich will dir nur mal was zeigen" in den Verkaufsraum führte. Dort stand Norbert.
Früher konnte man mich mit Autos sehr begeistern. Das ließ im Laufe der letzten Jahre nach, weil sie für mich einfach nur noch ein Gebrauchsgegenstand waren. Dass ich mich jetzt Hals über Kopf in ein Auto verliebe, so schlimm, dass ich beim Anblick, schon beim Gedanken daran, anfange im Kreis zu grinsen und immer wieder Quieklaute von mir gebe, treibt dem Herrn Gemahl Lachtränen in die Augen.
Ein Vorführwägelchen isser, der Norbert. Süße zweieinhalb Monate und bis jetzt gerade mal 1.000 km gefahren. Gepimpt von der Motorhaube bis zur Heckklappe. Dinge, die nicht sein müssen. Es ist aber nett, wenn man sie hat *zwinker*
Bei meinem Ka habe ich viele Kompromisse gemacht. Er wurde damals gebraucht vorbestellt – und völlig anders geliefert. Aber frau brauchte damals, kurz vor Ende des Erziehungsurlaubs, unbedingt wieder ein eigenes Auto. Da drückt sie auch mal zwei Augen zu.
Bei Nobert hab’ ich glatt vier Augen aufgerissen. Neben Komfort (ein ganz neues Gefühl *lach*) spielt auch die Sicherheit eine große Rolle. Denn die Kutsche des Gemahls hat jetzt zwölf Jahre auf dem Buckel und darf künftig ein wenig geschont werden. Neben meinen Fahrt zur und von der Arbeit wird Norbert jetzt auch das neue Familienauto sein.
Genügend Platz hat er ja, sodass Norbert dieses Jahr mit uns schon an die Nordsee darf. Sein Nachname ist übrigens Opel Astra Sports Tourer.
Schaut mal: er trägt sogar meine Lieblings(kleidungs)farbe Grau ;) Und bei all meiner grenzenlosen Freude werdet ihr mir ein bisschen Angeberei doch bestimmt nachsehen, gelle?
Gestern kam er zu Besuch zu uns, der Norbert. Montag geht er erst mal wieder zurück ins Autohaus. Dort muss er noch zwei Wochen seinen Vorführdienst verrichten, bis wir ihn endlich in unserer Garage einquartieren dürfen. Dafür wird die Kutsche des Gemahls weichen. Und ich werde es genießen, nie mehr morgens Scheiben kratzen zu müssen ;)
Ich wünsche euch allen einen Wonnesonntag ♥
Ringsrumkreiselgrinsegrüße,
eure