Mittwoch, 8. August 2012

Der Meister von Tess Gerritsen

Mangels Zeit nur rasch ein paar Rezis von mir…

Der Meister (Maura Isles  Jane Rizzoli 2)

Autor: Tess Gerritsen
Sprecher: Michael Hansonis
Spieldauer: 13 Std. 09 Min. (ungekürzt)
Kategorie: Thriller, Wissenschaft & Medizin
Anbieter: Random House Audio, Deutschland
Veröffentlicht: 2006

Nekrophile Psychopathen, quälend detaillierte und für den unvorbereiteten Leser buchstäblich magenumstülpende Autopsieberichte -- die ehemalige Internistin Tess Gerritsen hat erneut einen kriminalwissenschaftlichen Thriller abgeliefert, der einem Hannibal-haften, nicht enden wollenden Albtraum verdammt nahe kommt.
Detective Rizzoli, die sich gegen ihre testosterontriefende männliche Kollegenschar mit einem Panzer der Tüchtigkeit gewappnet hat, sieht sich einer fürchterlichen Mordserie ausgesetzt. Boston und die Ostküste gleichen einem einzigen Blutbad, in dem immer wieder Frauen vor den Augen ihrer wehrlosen Männer vergewaltigt und anschließend regelrecht abgeschlachtet werden. Um den Ekelquotienten zusätzlich nach oben zu treiben, lagert der Killer die Ermordeten in einem abgelegenen Stadtwald, um an ihnen später seine postmortalen "erotischen" Obsessionen austoben zu können.

Die ungekürzte Hörbuch-Fassung ist ausschließlich im Download erhältlich.

(c) 2006 Random House Audio, aus dem Amerikanischen von Andreas Jäger

Nicht zwingend notwendig, aber dennoch ratsam ist, den Vorgänger dieses Buches zu kennen. „Der Meister“ ist zwar eine eigenständige Geschichte, schließt aber unmittelbar an „Die Chirurgin“ an. Daher ist auch dieser Teil keinesfalls etwas für schwache Nerven; morbide detaillierte Beschreibungen von Grausamkeiten monströser Psychopaten an unschuldigen Frauen (und dieses Mal auch Männern) und Autopsien sowie präzise Beschreibungen der ermittelnden Figuren, deren Ängste, deren Verzweiflung, hilfloses Suchen und Herumirren. Sie haben nicht wirklich Erfolg, weder bei der Arbeit noch in der Liebe, sie quälen sich eher bis zum bitteren Ende. Dabei sind nicht einmal alle besonders sympathisch. Aber vielleicht ist gerade das, was sie ausmacht? Ebenfalls interessant finde ich die Monologe des Mörders. Auf beängstigende Weise glaubt man dadurch zu verstehen, was ihn antreibt – auch wenn diese Details keinen Einfluss auf seine Ergreifung haben. Michael Hansonis ist als Interpret wieder einmal lobend hervorzuheben, er verleiht jeder Figur ihren unverkennbaren Charakter. Bei seiner Interpretation von Dr. Zucker habe ich jedes Mal eine höllische Gänsehaut.

Mein Fazit: Schaurig genial!
8/10

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