Und weiter geht's...
Wir kommen am Laubengang an. Leider nicht wirklich sichtbar im Bild [rechts] ist das Rehhäuschen.
Das Rehhäuschen wurde von Prinz Alexander gebaut und gehörte zu einem sich am Hang Richtung Balkhäuser Tal erstreckenden Wildgatter. Nachdem das Häuschen vor einigen Jahren mutwillig angezündet wurde, konnte es im Jahr 2014 mit Hilfe des Hessen Forst wieder aufgebaut werden. Quelle: Stiftung Heiligenberg Jugenheim
Der Laubengang zog sich unterhalb der Schlossterrasse in Richtung Klosterruine hin. Er wurde kurz nach 1830 vom Gärtner der Großherzogin Wilhelmine angelegt und bestand ursprünglich aus Haseln und Hainbuchen. Der Volksmund bezeichnete den Laubengang später als Liebespfad. Heute endet der 2014 wieder hergerichtete Gang am Rehhäuschen. Quelle: Stiftung Heiligenberg Jugenheim
Schloss Heiligenberg erhebt sich etwa 120 m über Jugenheim auf einem vorgelagerten Hügel des Odenwaldes. Im Jahr 1827 erwarb dort Wilhelmine von Baden, die Ehefrau des Erbgroßherzogs Ludwig II., das Hofgut des damaligen Finanzministers Konrad von Hofmann und plante den Ausbau zu ihrem Sommersitz. Vier Jahre später gestaltete der Darmstädter Hofbaumeister Georg Moller das Gut zu einem Schloss um, wie es heute bis auf spätere geringe Umbauten erhalten ist. Wilhelmine, seit 1830 Großherzogin von Hessen und bei Rhein, verlebte mit ihren Kindern Alexander und Marie herrliche Sommermonate auf Schloss Heiligenberg, allerdings nur wenige Jahre, da Wilhelmine schon 1836, 48-jährig, starb. Marie heiratete im Jahre 1841 den Zarewitsch Alexander II. von Russland, den späteren Zaren. Ihr Bruder Alexander hatte sie an den Zarenhof in St. Petersburg begleitet und machte Karriere im russischen Heer. Am Hofe verliebte er sich in Maries Kammerzofe Julie von Hauke, die er im Jahre 1851 in Breslau ehelichte, worauf er unehrenhaft vom Zar entlassen worden war. Beide verlebten seit Ende der 1850er Jahre die Sommermonate auf Schloss Heiligenberg, wo in der Folgezeit Zar Alexander, mit Gattin Marie und riesigem Gefolge mehrmals zu Gast waren. Ludwig III. Großherzog von Hessen und bei Rhein, der oft im benachbarten Schloss Seeheim weilte, erhob die bürgerliche Julie 1858 zur Prinzessin von Battenberg. Mit ihrem Ehemann, Alexander von Hessen und bei Rhein, schrieb sie einige Kapitel europäischer Geschichte. So war der älteste Sohn, Ludwig von Battenberg (Mountbatten) Großadmiral der englischen Flotte; dessen Enkel ist Prinz Philipp, der Gemahl von Elisabeth II, Königin von Großbritannien. Zudem bestanden verwandtschaftliche Beziehungen zum europäischen Hochadel (Schweden, Spanien, u.a.). Quelle: Gemeinde Seeheim-Jugenheim
Immer wieder fasziniert bin ich von den drei Mammutbäumen. Mammutbäume (Sequoioideae) sind eine Unterfamilie der Pflanzenfamilie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Diese Unterfamilie umfasst rezent nur drei monotypische Gattungen, das heißt, sie bestehen je aus einer lebenden Art. Fossil sind allerdings zahlreiche weitere Arten überliefert.
Das Russenhaus beherbergte während der Zarenbesuche die mitgereisten Bediensteten des Hofes. Bei der aufwändigen, denkmalgerechten Restaurierung in den Jahren 2013/2014 wurde das bestens erhaltene Fachwerk im oberen Giebelteil freigelegt und mit dem originalen Farbton versehen. Vor der Renovierung (Foto links) war das Russenhaus ein unansehnliches Gebäude, jetzt ist in dem schmucken Haus ein Dokumentations- und Informationszentrum untergebracht. Quelle: Stiftung Heiligenberg Jugenheim
Im Badehäuschen zogen sich die Badegäste um, bevor sie sich im ovalen Bassin erfrischten. Der „Swimmingpool“ war wahrscheinlich der erste überhaupt entlang der Bergstraße. Er wurde für die Familie des Zaren gebaut. Zwischen dem Bassin und dem Badehäuschen befinden sich zwei Hundegräber mit noch gut lesbaren Inschriften: „Meinem treuen Begleiter Fox, geschenkt von Alexander II. von Russland, 10. April 1888“ und „Meinem 14-jährigen treuen Freund Mylord, 29. August 1872“.
Wieder einmal haben wir ein Brautpaar gesehen, das sich hier in diesem Durchgang ..ich habe keine Ahnung, ob dieser mit Blauregen überdachte Bau einen eigenen Namen hat.. hat fotografieren lassen.
Nachdem ich mich mit der iPhone Kamera fertig ausgetobt habe, knurrt uns allmählich der Magen. Im Schloss waren leider alle Plätze belegt, sodass wir auf ein Restaurant im Ortskern ausgewichten sind. Ergo geht's denselben Weg wieder zurück. Und natürlich wieder an der Bergkirche vorbei.
Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich die Zeit mit meinen Freundinnen und die Ausflüge genießen. In Kombination ist das echt unschlagbar.
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