.daily june | 00034

So sehr ich mich auf das fünfstündige Babysitting gefreut habe, so besorgt war ich auch - dass sich der kleine Wikinger ausgerechnet bei mir eine Schramme zuziehen könnte, dass er weint oder sich langweilt oder permanent nach seiner Mama ruft. Er hängt wirklich extrem an ihr. Aber was soll ich sagen? Es lief bestens! 

Es gab keinen Weinen, als seine Mama gleich wieder ging. Wir haben gespielt und die Minimaus war glücklich. Dann wollte ich die wettertechnisch noch erträglichen Frühvormittagstunden nutzen, um mit ihm Einkaufen zu gehen. Er sollte sich sein Mittagessen und seinen Obstsnack sowie seine Getränke selbst aussuchen dürfen. Was er auch ganz gezielt getan hat. Er ist, wie sein großer Bruder, ein leidenschaftlicher Supermarktgänger .. ganz entspannt, brav und voller Freude. Zuvor bat er um einen Abstecher in einen Schreib- und Spielzeugladen. Dort durfte er sich eine Kleinigkeit aussuchen und entschied sich binnen 60 Sekunden für ein Bagger-Malbuch.

Der Mittagsschlaf ging sich zunächst auch hervorragend an .. bis dem kleinen Wikinger dämmerte, dass tatsächlich geschlafen werden sollte. Er zog also alle Register, weinte kurz, ließ sich aber ruckzuck wieder beruhigen. Nur schlafen, das wollte er nicht. Dennis verriet mir dann per WhatsApp (der Papa konnte nicht anders, als sich nach seinem Jüngsten zu erkundigen) Plan B: fünf Minuten ein Video über Züge. Nur Züge. Sonst nichts. Wir kuschelten uns aneinander, die Züge fuhren und Zack! war er eingeschlafen. 

Bevor er erwachte, war seine Mama auch schon wieder da. Zweimal hatte er während des Settings nach ihr gefragt. Ich sagte ihm, Mama sei arbeiten. Und mehr wollte er auch gar nicht wissen. Das kann nur von Vorteil sein, wenn er Ende nächsten Jahres in den Kindergarten kommt. Als sie ihn dann sanft zum Mittagessen weckte, mit ihm in die Küche trat und er mich sah, verlangte er mit lautem "Muuumaaa!" auf meinen Arm zu dürfen. Mein Herz dreht in solchen Augenblicken Saltos und sprüht regenbogenfarbene Funken.

Und jetzt? Urlaub! Es kam nur noch wenig rein am Nachmittag, sodass ich mein Postfach tatsächlich leer habe und jetzt guten Gewissens von 100 auf 50 runterfahre. Mindestens.

Die gröbste Unordnung in der Wohnung habe ich beseitigt. Die Spülmaschine läuft. Heute mache ich nichts mehr - nur noch Hörbuch und häkeln (Farbe 4 von 15). Vermutlich fallen mir die Augen eh wieder schon um 21 Uhr zu.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.

Wenn ihr mit mir verbunden seid und ich mit euch,

wird euer ganzes Leben viel Frucht bringen.

Johannes 15,5

Und morgen? Da habe ich tatsächlich Sloth geplant .. einen Tag voller Trägheit und Faulheit. Einfach rumgammeln und nur das tun, wonach mit gerade ist, wenn mir nach etwas sein sollte, und meine to do Liste bis Montag ignorieren.