Es ist inzwischen eine wirklich schöne Tradition geworden .. zu jedem Jahresanfang besuchen meine Mama, mein Lieblingstantchen, meine Patentochter und ich gemeinsam ein Musical. Mein erstes Musical überhaupt war Cats in der Alten Oper Frankfurt. Letztes Jahr sahen wir im Darmstadium Das Phantom der Oper. Und dieses Jahr durfte ich meine geliebte Elisabeth mit meinen Lieben wieder in der Alten Oper genießen.
Gleichwohl eine Tradition ist das gemeinsame Essen vor der Veranstaltung. Dieses Mal waren wir im Rosmarin, einem mediterranen Restaurant. Der Service war überaus freundlich und angenehm, aber ich würde das Restaurant nur bedingt weiterempfehlen .. von 4 Speisen rechtfertigte tatsächlich nur ein einziges den Preis.
Die Alte Oper am Opernplatz in Frankfurt am Main ist ein Konzert- und Veranstaltungshaus. Sie wurde 1873 bis 1880 als Opernhaus der Städtischen Bühnen erbaut und bei einem Luftangriff 1944 zerstört. Während die Oper Frankfurt 1951 eine neue Spielstätte am Theaterplatz erhielt, blieb das Opernhaus noch lange Ruine. Erst 1976 begann der Wiederaufbau, der 1981 abgeschlossen war.
Ist es zu glauben? Das letzte mir bekannte gemeinsame Foto mit meiner Mama entstand vor über fünfzig Jahren, oder so. Um so mehr freue ich mich, dass Mama und ich es endlich mal wieder gleichzeitig und zusammen auf ein Bild geschafft haben.
Elisabeth ist ein Drama-Musical von Michael Kunze (Libretto) und Sylvester Levay (Musik). Von den Vereinigten Bühnen Wien produziert, wurde es am 3. September 1992 im Theater an der Wien uraufgeführt. Das Stück erzählt die Lebensgeschichte der österreichischen Kaiserin Elisabeth als Totentanz.
1. Akt
Die Handlung beginnt etwa hundert Jahre nach Kaiserin Elisabeths Tod im Reich der Toten und Träumer. Elisabeths Mörder Luigi Lucheni muss sich Nacht für Nacht vor einem unsichtbaren Richter für seine Tat rechtfertigen. Er erklärt, dass er keine Schuld habe, denn der Tod habe ihn dazu angestiftet und zwar aus Liebe. Er beschwört die versunkene Welt des Habsburgerreiches noch einmal herauf, um seine Behauptung zu untermauern. Elisabeth tritt als 15-jähriges Mädchen auf, das lieber Zirkuskunststücke übt, anstatt mit seiner Mutter Ludovika und seiner Schwester Helene einen Verwandtenbesuch zu empfangen. Elisabeth stürzt und begegnet dabei zum ersten Mal dem Tod. Beide spüren eine starke gegenseitige Faszination.
In Bad Ischl verliebt sich Kaiser Franz Joseph von Österreich in Elisabeth, anstatt, wie von den Müttern geplant, in deren ältere Schwester Helene. Für Elisabeth beginnt mit der Hochzeit, bei der der Tod sowohl seine Enttäuschung als auch seine Siegesgewissheit zum Ausdruck bringt, ein neues Leben. Sie wird von ihrer Schwiegermutter Erzherzogin Sophie und deren Hofdamen ständig bewacht, erzogen und dressiert.
Sie erkennt, dass sie ihre Freiheit verloren hat und beschließt, sich zur Wehr zu setzen. Der Tod begegnet ihr abermals, als er ihre erste Tochter Sophie mit sich nimmt. Auch als der langersehnte Thronfolger Rudolf geboren wird, verbessert sich Elisabeths Stellung am Hof nicht. Wie auch schon bei den anderen Kindern übernimmt Sophie Rudolfs Erziehung.
Als Elisabeth von der Art der Erziehung erfährt, stellt sie Franz-Joseph ein Ultimatum: sie möchte über die Erziehung ihrer Kinder bestimmen oder sie kehrt nicht mehr zu ihm zurück. Währenddessen wendet sich das Volk, von Lucheni aufgewiegelt, zunehmend gegen die Kaiserin, da diese in Milch badet, die das Volk nicht mehr bekommt. Franz-Joseph entscheidet sich, auf ihr Ultimatum einzugehen und unterbreitet ihr seine Entscheidung. Doch dem Tod ist klar, dass diese neue Bindung nicht von Dauer sein wird.
Elisabeths Bemühen um die ungarische Sache führt zum Ausgleich mit Ungarn und der Krönung Franz-Josephs und Elisabeths zu König und Königin von Ungarn. Lucheni preist dem Publikum „Kitsch!“ über das neue Königspaar an. Zudem weist Lucheni den Ausgleich als Anfang vom Ende des Habsburger Reiches aus. Elisabeth scheint auf dem Höhepunkt ihres Triumphes zu sein und begegnet erneut dem Tod, der sie darauf aufmerksam macht, dass sie immer noch Gefangene des Hofes ist und nur er sie befreien kann.
Der Tod findet in ihrem kleinen Sohn Rudolf, der sich oft einsam fühlt, einen bereitwilligen Zuhörer. Erzherzogin Sophie sieht ihren Einfluss auf ihren Sohn Franz-Joseph schwinden und trachtet danach, Elisabeths Einfluss zu verringern. Zu diesem Zweck beauftragt sie Graf Grünne, im Salon der Madame Wolf eine Prostituierte zu engagieren, die dem Kaiser zeigen solle, dass es nicht nur die eine Frau auf der Welt gibt. Der Graf allerdings sucht genau jene aus, die an der Französischen Krankheit (Syphilis) leidet.
Als Elisabeth krank wird, tritt ihr der Tod in Gestalt eines Arztes gegenüber und lässt sie wissen, dass ihr Mann ihr untreu war und sie mit dieser Geschlechtskrankheit angesteckt hat. Er erreicht damit jedoch nicht, dass sie sich aus Verzweiflung ihm zuwendet; sie sieht vielmehr die Möglichkeit, sich von ihrem Mann zu befreien.
Während sie auf Reisen geht, bleibt ihr Mann besorgt in Wien am Hofe zurück. Währenddessen wächst ihr Sohn Rudolf zu einem erwachsenen Mann heran, der am Vater verzweifelt. Zudem ist er unglücklich verheiratet und setzt sich für die Ungarn ein. Bei einem konspirativen Treffen wird er erwischt. Der Vater tobt. Seine einzige Rettung sieht er darin, dass Elisabeth sich beim Kaiser für ihn einsetzt. Sie lehnt das klar ab; sie habe sich nicht befreit, um sich dann wieder in die Zwänge des Hofes zu begeben. Er findet nur beim Tod Zuflucht, den er schon aus Kindertagen kennt. Er sieht nur noch einen Ausweg.
Nach Rudolfs Selbstmord wird Elisabeth von Schuldgefühlen geplagt. Sie sieht ein, dass sie in ihrer Selbstbefreiung einen Schritt zu weit gegangen ist. Auch mit Franz-Joseph verbindet sie nichts mehr. Sie hat bereits mit dem Leben abgeschlossen, als der Tod Lucheni die Dreikantfeile überreicht, mit der er Elisabeth töten soll. Der Kaiser, der dies in einem Alptraum sieht, liebt sie aber noch immer und sucht sie schließlich ein letztes Mal auf. Sie weist ihn erneut ab. Nach dem erfolgreichen Attentat Luchenis tritt der Tod an Elisabeth heran, umarmt sie, gibt ihr den Todeskuss und führt sie in sein Reich. So hat er doch endlich erreicht, was er wollte; Elisabeth gehört ihm und ihnen gehört die Ewigkeit. Lucheni begeht in der Haft Selbstmord.
Auch dieses Musical begeisterte uns wieder einmal. Ich hatte besonders hohe Erwartungen, da ich die Kaiserin vergöttere. Besonders hervor stach (darin waren wir uns alle drei einig) der Tod .. mit Stimme, Ausstrahlung und Gestik. Ebenso das Kind Rudolph. Sissi selbst schrie mir ein bisschen zu oft, zur Kaiserin Mutter passte die Stimmlage, aber ich habe kein Wort verstanden. Anders der Kaiser, der eine wunderbare Gesamtdarstellung bot. Aber das ist alles meine persönliche Meinung.
Nun denn. So gut ich mich gestern wieder fühlte, so schlecht .. weil dauerhustend .. habe ich in der Nacht geschlafen. Entsprechend fühle ich mich heute. Wieder einmal stelle ich mir die Frage, wie blöd ich wohl sein kann und wie es eigentlich mit meiner Selbstfürsorge aussieht. Tjanun.