Donnerstag, 24. Juli 2025

.die jägermeisterinnen | eat the world tour bessungen • 18.07.2025 #2

Und weiter geht's auf unserer eat the world Tour durch Bessungen.

Wirk kommen am Henkershaus an. Das Fachwerkhaus aus dem Jahr 1744 bildet zusammen mit dem Haus Niederstraße 3 den nördlichen Eingang in den alten dörflichen Bereich Bessungens. Es ist ein typisches Beispiel für die im 18. Jahrhundert von Bessunger Bürgern errichteten größeren Fachwerkbauten. Bewohnt wurde das Henkershaus von den Scharfrichterfamilien Molter und Schönbein. Das geschnitzte Wappen am Türrahmen der Eingangstür stammt aus der Entstehungszeit und zeigt eine nach unten hängende Blüte einer Glockenblume und zwei Kugeln darunter. Es ist nicht eindeutig geklärt, ob es sich dabei um das Familienwappen der Familie Schönbein handelt oder ob die Glockenblume die Todesglocke und die zwei Kugeln zu Boden fallende Blutstropfen versinnbildlichen. Das Wohnhaus wurde 1981 renoviert und die Gauben auf dem Dach ergänzt. Bis heute dient das Gebäude Wohnzwecken.


Tatsächlich habe ich dies als alte, stillgelegte Wäscherei in Erinnerung, bin mir aber nicht mehr sicher. Selbst Tante Google lässt mich bezüglich des kleinen Turms gegenüber des Henkershauses im Stich. Also habe ich nur ein Bild, keine Info dazu.

Um das schmuckvolle, schmiedeeiserne Eingangstor ranken sich zahlreiche Geschichten, von denen ich mir gar nicht alle merken konnte ..die schrumpeligen Synapsen halt.. und auch im Netz so gut wie nichts gefunden habe. Es stammt auf jeden Fall von irgendwo anders her und wurde kurzerhand aus der Notwendigkeit heraus hier verbaut. Kurz nach der Sanierung wurde es von einem LKW zerstört und  musste gleich wieder saniert werden. Seitdem ist es stetig verschlossen; eine Durchfahrt ist durch dieses Tor nicht mehr möglich.

Schaut man durch das Eingangstor, blickt man direkt auf den Bessunger Leuchtturm. Der kleine Turm ist ein Wahrzeichen Bessungens, gebaut in Erinnerung an den Anschluss an die Elektrizität. Er war seit 1909 eine gasbetriebene Laterne und stand damals bereits am heutigen Platz.

Die Orangerie, Ansicht von Norden. 

Wir schlendern weiter ins Ludwigshöhviertel, in dem sich viele, herrliche, uralte Fachwerkhäuser befinden und bewundert werden können. 

Das erste Gebäude, beispielsweise, ist ein Fachwerkhaus in der Ludwigshöhstraße 3. Es wurde 1708 erbaut und diente lange Zeit als Bäckerei, erkennbar an einem Bäckerzeichen in der Hauswand. Im Jahr 1980 wurde das Haus außen renoviert und innen modernisiert. Bei dieser Renovierung wurde auch eine Wetterfahre auf dem Dach angebracht, die die Jahreszahl der Renovierung und das Wappentier von Bessungen, den Lapping, zeigt.




Am Schwimmbad vorbei geht's zurück in die Orangerie. Die um 1720 erbaute Orangerie ist ein vom Architekten Louis Remy de la Fosse entworfenes barockes Schlossgebäude. Ursprünglich diente es als Winterherberge für kälteempfindliche Zitrusgewächse, die in den Sommermonaten die umliegenden Parkanlage schmückten. Erbaut wurde das Gebäude mit einem nach Süden geöffneten, zweigeschossigen Saal, den eingeschossige Räume umgeben. Der sich daran anschließende Orangeriepark wurde unter Ernst Ludwig Landgraf von Hessen-Darmstadt vom kurpfälzischen Hofgärtner J. K. Ehret aus Heidelberg gestaltet. Die symmetrische barocke Anlage besteht aus dreifach gestuften Gartenparterres, breiten Achsen mit Fontänen und umrandenden Alleen. Den nördlichen Abschluss bildet das Sandsteintor des ehemaligen Marktpalais. 1742 besuchte der Herzog von Croÿ Darmstadt. Zusammen mit den Söhnen des Landgrafen besichtigte er das kleine Schloss in Bessungen, eine halbe Meile vor der Stadt, und die Orangerie, die gerade im Bau war. Er lobte die 60 Orangenbäume und die Gewächshäuser mit ihren exotischen Pflanzen.

Nach einer Feuersbrunst im Jahr 1774 wurde die Orangerie 1782 von dem Bessunger Baumeister Johann Martin Schuhknecht neu aufgebaut. Man betonte den Anspruch, das Gebäude möglichst originalgetreu wiederherzustellen, jedoch wurde das Dach um 1,5 m erhöht und der Bau damit ein ganzes Stück massiver als von de la Fosse geplant.

Die Öffentlichkeit erhielt erst um 1802 Zugang zur Parkanlage. In den darauffolgenden Jahren fanden im Orangeriegarten vermehrt auch öffentliche Veranstaltungen statt. Zuvor dienten das Gelände und die Orangerie ausschließlich der höfischen Gesellschaft für Feste und Zusammenkünfte. Die öffentliche Nutzung wurde beibehalten, als der Garten 1925 zusammen mit der Orangerie auf 99 Jahre an die Stadt Darmstadt verpachtet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Orangerie nach der Zerstörung des städtischen Theaterbaus zeitweise als Ausweichquartier für das Landestheater Darmstadt. Die Akten der für diese Nutzung bis 1972 von der Stadt durchgeführten Umbauarbeiten befinden sich im Stadtarchiv Darmstadt. Die Anbauten wurden jedoch nach dem Auszug des Landestheaters 1972 wieder entfernt, um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.

Das Orangeriegebäude wird heute für Konzerte, Tagungen und Verkaufsveranstaltungen genutzt.



to be continued...

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