Donnerstag, 1. Mai 2025

.die krümelmonster ag | gedanken zum blog

Ich spüre, wie sich Veränderungen in mir manifestieren, ohne dass ich sie bewusst steuere. Ob es mit dem hormonellen Wandel des Klimakteriums einhergeht oder grundsätzlich mit dem Alter, und damit mit einer sich womöglich verändernden Lebenseinstellung zusammenhängt .. ich weiß es nicht.

Anfangs dachte ich, dass dies ein neuer alter Ort wäre, um mein bestehendes Blog Die Krümelmonster AG einfach wieder zu beleben und fortzusetzen. Mit allem drum und dran .. den Projekten und Aktionen, die ich immer so geliebt habe. Mitmachend oder selbst moderierend. Mehr zu tun als nur meine Gedanken in kurzen Worten ins Netz und damit endlich raus aus den Schatten meines Hirns zu bringen. Obgleich mir klar und ich mir bewusst war, dass nur noch wenige meiner früheren Wegbegleiter*innen bloggen und damit auch lesen, dachte ich, an die gute alte Zeit, das schöne Gefühl, anknüpfen zu können. Diese anfängliche Vorstellung war jedoch ausschließlich von einer kurzfristigen Hoffnung getragen. Nicht nur das Bloggen, auch ich und vor allem meinen Gefühl, Social Media gegenüber haben sich gewandelt.

Niemand schaut hier bewusst, absichtlich vorbei. Fast könnte man sagen, meine Posts laufen ins Leere. Aber nur fast. Denn das tun sie nicht. Meine Posts auf meinem Blog waren, sind und bleiben meine ganz persönliche Erinnerungen. So gerne stöbere ich in alten Beiträgen wie in einem fast vergessenen Fotoalbum, das ich auf dem staubigen Dachboden gefunden habe. Das ist schön. Und alles, was zählt.

Während ich in der Zeit von 2009 bis 2016 stetig in und unter meinen Posts mit den Leser*innen sowie den Blogrunden mit den Autor*innen interagierte, stellt es für mich nun eine immense Erleichterung dar, nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen. So wie es bei Twitter|X der Fall war, wo ich mit dem Lesen und Beantworten der Replies und den Gegenbesuchen auf den Accounts kaum noch nachkam. Ähnlich verhielt es sich allerdings ebenfalls lange Zeit auf meinem Blog. Erst konnte ich ..auch zeitlich.. den Interaktionen nicht mehr gerecht werden, dann gingen sie so sehr zurück, dass ich mich ..zugegeben damals etwas frustriert.. einem anderen Medium zugewandt habe.

Sicher ..und das muss offen gesagt werden können.. ist eine solche Aufmerksamkeit überwiegend schmeichelnd, pusht und streichelt das Ego. Es beinhaltet jedoch auch Erwartungen, setzt ..zeitweise oder auch dauerhaft.. unter Druck und stresst. Mich jedenfalls. Ein weiterer Grund, weshalb ich Twitter|X verlassen habe. Mit allen Konsequenzen, denn ich war ..und hier spreche ich wirklich von Glück.. nie den Anfeindungen einer Masse ausgesetzt. 

Ich kann also allen anfänglichen Vorstellungen zum Trotz feststellen und sagen, dass ich es als eine glückliche Fügung des Schicksals empfinde, dass es nun ist, wie es ist. Nicht nur ruhig, sondern still .. sofern ich nicht aufgrund meiner Beteiligung an einer Mitmachaktion auf mich respektive den entsprechenden Post aufmerksam gemacht habe.

Ich las irgendwo einmal: Man kann die Vergangenheit so fest an die Brust drücken, dass die Arme zu voll sind, um die Gegenwart zu umarmen. So gerne ich auch in Nostalgie schwelge .. Vergangenheit kann prägen, lehren und erinnern. Aber sie kann und muss nicht zwangsläufig Baustein der Gegenwart sein. Sie ist auch kein Klassiker, der durch eine gekonnte Neuverfilmung wieder zum Kassenschlager wird.

Was erwarte ich nun? In der Gegenwart? Für die Zukunft?

Nach wie vor ist Schreiben für mich Seelenhygiene. Gedanken zu formulieren und "auf Papier zu bringen" befriedigt und befreit mich. Tut mir mehr als nur gut; ich brauche es. Ob in Form von Tweets, Blogposts, Notizen oder meinen Romanen. Während meiner vierjährigen, toxischen On|Off-Beziehung schrieb ich über einen kurzen Zeitraum Tagebuch. Im Geheimen. Ich bedaure, dass ich dieses in einem emotionalen Ausnahmezustand gelöscht habe, obgleich dessen Inhalt ohnehin keinem auch nur zufällig vorbeilesenden Fremden zugänglich hätte sein sollen.

Jetzt, heute, hier habe ich keine brisanten Themen mehr. Ich habe meinen Alltag und den Versuch, diesen bestmöglich zu meistern. Ich habe meine Pläne und die Hürden, die ich in der Regel nicht stolperfrei bewältige. Ich habe mich, meine Gedanken und dieses alte Blog. Ein verstaubtes Album längst vergangener Zeit, das mir so vertraut ist, so nah, und in dem ich gerne blättere. Auf dem allerdings noch viele Seiten frei sind, die ich .. zwar mehr oder weniger öffentlich, aber dennoch unbeachtet und damit für mich stressfrei .. füllen kann. Mit Bildern, Gedanken, neuen Erinnerungen und Notizen. Für mich. Und das ist wahrlich ein verdammt gutes Gefühl. 

Es ist wie mit meinen Romanen: Ich habe eine Idee, eine Vorstellung über den Verlauf. Doch bereits nach kurzer Zeit entwickeln sie ein Eigenleben und gestalten sich zwar anders als erwartet, aber doch zu meiner Zufriedenheit, oder mindestens der Gewissheit, dass alles so kam wie es kommen sollte. Alles fügt sich. Alles ist gut so.

Ich schreie hier nicht ins Leere. Ich schreibe. Ich notiere. Für mich. Auch dies.

2 Kommentare:

  1. Olá, não é somente seu blog que acontece isso, as interações não são as mesmas de anos atrás, ficamos decepcionadas, faz parte do Google privilegiar as empresa, artigos úteis aos leitores e um poderoso SEO. O frenesi das informações das redes sócias já tem um público dê descontentamento e as diretrizes são naturalmente os blogs pessoais que são uma forma natural e espontânea. Abraços e somente para te informar estou seguindo e lendo sua postagem no leitor do blogger.

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  2. Entrou o comentário no blog como anônimo, porém meu blog é https://www.nataldecor.com.br/

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