Es ist schon seltsam mit der Angst.
Äußerlich macht sie sich so simpel bemerkbar. Innerlich jedoch ist sie eine endlose Abfolge merkwürdigster Eindrücke, verworrenster Gedanken, unsichtbarer Schmerzen und unergründlicher Emotionen.
»Kind! Musst du alles antatschen?«
»Mama! Musst du alles anklicken?«
Es steht also unentschieden.
Eben hat einer im Kreisverkehr den Rückwärtsgang eingelegt, weil er seine Ausfahrt verpasst hat. Und ich glaube, jetzt hab' ich echt alles gesehen.
»Leben ist nicht einfach.«
»Ja. Man muss es wollen.«
Gleichzeitig den Löffel ins frisch geöffnete Nutellaglas tauchen ist wie Hochzeitstorte anschneiden.
Ihr verabschiedet Spinnen, die ihr aus eurer Wohnung wieder in die Freiheit entlassen habt, doch auch immer mit den Worten: »Tschüss! Und pass auf dich auf.« Oder?
Wenn die Tränen erstmal das ganze Grau von der Seele gewaschen haben, sieht man auch wieder das Bunt.
Ich trete Menschen in der Regel ohne Skepsis, aber mit gesunder Vorsicht gegenüber. Ich bin offen, aber mache mich nicht angreifbar. Ich fasse leicht Vertrauen, aber lasse mich nicht verarschen. Ich versuche, mich in ihre Lage zu versetzen, aber ohne dabei verletzt zu werden.
Wenn ich sehe, was so alles im TV gesucht wird (Schwiegertochter, Traumfrau, Bauersfrau, Superstar), hoffe ich echt, dass die mich niemals finden.
Was mich der Wasserkocher gelehrt hat:
Nur hübsch aussehen macht noch lange nicht heiß.
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