Dienstag, 22. Juli 2025

.die jägermeisterinnen | eat the world tour bessungen • 18.07.2025 #1

Schon letztes Jahr hatten Bina und ich Agnes einen Gutschein für eine eat the world Tour zum Geburtstag geschenkt, letzten Freitag lösten wir ihn dann endlich ein. 

Die eat the world Tour ist eine kulinarische Stadtführung, die in der Regel abseits der typischen Touristenpfade stattfindet. Laut eat the world werden dabei verschiedene Stadtviertel mit allen Sinnen erkundet, wobei lokale Spezialitäten probiert und interessante Geschichten über die jeweilige Stadt vermittelt werden. 

Eine kulinarische Entdeckungsreise also. Die Tour beinhaltet Verkostungen von lokalen Spezialitäten in inhabergeführten Geschäften und Restaurants, sodass man die Vielfalt der regionalen Küche kennenlernt. Neben des Essen (und auch Trinken) erfährt man in einer Gruppe von sechs bis zwölf Personen durch die lokalen Guides Wissenswertes über die Geschichte, Architektur und Besonderheiten des jeweiligen Stadtteils und erhält ein paar Insidertipps. Die Touren führen durch weniger bekannte Viertel, sodass man die Stadt auf authentische und individuelle Weise erleben kann.

Kurz gesagt: Eine eat the world Tour ist eine Mischung aus kulinarischem Genuss und kulturellem Erleben, die eine Stadt oder einen Stadtteil auf eine besondere Art und Weise näher bringt.

Auf dem Weg zum Treffpunkt der Tour kommen wir zu meiner großen Freude an einem meiner liebsten Pokéstops vorbei. Ich sehe das Gebäude sonst nur in der App als Postkarte. Kleine Bühne Bessungen. Diese ist ein Veranstaltungsort, der vom Projekt Jugend & Theater Darmstadt e. V. für Musical-Aufführungen und andere Theaterprojekte genutzt wird. Hab ich das also auch mal erfahren.

Treffpunkt war der Brunnen am Forstmeisterplatz, auch Brunnebütt und Brunnebitt genannt, den ich dumme Nuss natürlich zu fotografieren vergessen habe. Meh!

Wir haben zunächst viel über einen der schönsten, womöglich tatsächlich dem schönsten Stadtteil Darmstadts erfahren. Bis 1888 war Bessungen eine eigenständige Gemeinde. Der Ruf als ältester Teil Darmstadts geht auf Bessungens Ersterwähnung im Jahr 1002 zurück. Dies gilt aber nur für den Kernbereich Darmstadts, da der im 20. Jahrhundert eingemeindete Vorort Eberstadt bereits früher erwähnt wurde. Tatsächlich gegründet wurde Bessungen wohl im 5. Jahrhundert von den Alamannen.

Wir starten zunächst Richtung Orangerie. Dort treffen wir vor dem Jazzinstitut auf "The Saxophonist", der in seine Musik vertieft ist. Die Skulptur wurde 2004 von Hartmut Pfeil geschaffen und ist eine Hommage an die Jazzmusik und ihre Musiker.


Weiter geht's zum ersten kulinarischen Point. Seit 2011 bringt die in Klein-Zimmern beheimatete Familie Geibel mit ihrem Stadtladen den klassischen Hofladen auch nach Bessungen. Die Idee dahinter: Wenn der Städter nicht aufs Land kommt, kommt der Landwirtin die Stadt. Wir verkosten Marmeladenbrot, Obst und Apfelsaft.





Weiter geht's in den Prinz-Emil-Garten. Dort steht das Prinz-Emil-Schlösschen, ein kleines Gartenpalais, das von 1775 bis 1778 im Auftrag seines ersten Besitzers Friedrich Karl von Moser in zentraler Lage in einer schon 1772 nach englischem Vorbild errichteten Gartenlandschaft errichtet wurde, dem heutigen Prinz-Emil-Garten. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Bombardierung Darmstadts ausgebrannt, wurde es bis 1950 renoviert und dient heute als Nachbarschaftshaus den Bessunger Einwohnern als Begegnungsstätte.




Steffi, unser Guide bei der dreistündigen sowie drei Kilometer langen Stadtführung, hat uns sensationelle Einblicke unterhaltsam vermittelt. Sie ist ein Bessunger Mädsche, ein Lapping. Und das ist keinesfalls ein Schimpfwort! Die Bessunger sind stolz auf ihren Namen.

Das Bessunger Wappen zeigt den Dreifuß, einen Gerichtsstuhl. Das Leimdibbsche (Leimtöpfchen) und der Lapping (Wildkaninchen) sind Wahrzeichen Bessungens. Der Legende zufolge scheiterte Landgraf Georg I. um 1570 mit einem ersten Versuch der Ansiedlung von Wildkaninchen, da sie alle vom Fuchs geholt wurden. Ein zweiter Versuch schlug ins Gegenteil aus, die Kaninchen vermehrten sich im nunmehr eingezäunten Schutzgebiet eben wie die Kaninchen und wurden bald zur Plage. Ein echter Bessunger ist ein „Lapping“. Ein Lapping ziert auch bei der Bessunger Kerb den Kerwebaum. Lapping leitet sich vom französischen Lapin (Kaninchen) ab und stammt vermutlich aus der Zeit der Besetzung Darmstadts durch die Franzosen im 18. Jahrhundert.


to be continued...

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