Donnerstag, 11. September 2025

.x steht für 10 | 20.07.2018 • 23.07.2018

X steht für 10.


»Du bist die Frau mit dem Krebs.« »Ich bin die Frau mit den 8.000 Followern auf Twitter.« »Das ist ziemlich oberflächlich.« »Das habe ich gerade gesagt.«


Wisst Ihr, es ist ein schönes Gefühl, wenn mit ein bisschen Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und einem Lächeln aus einer permanent lärmenden, impertinenten, dauernörgelnden, renitenten Mimose eine folgsame, rücksichtsvollere und nette Mimose wird. Und tut gar nicht weh.


Ich bin jetzt in dem Alter, in dem ich immer öfter erstaunt denke: ›Och? Was es heut' alles gibt?!‹


Ich bin die, die sich an die meisten Regeln hält, aber selten an die eigenen.


Wie ich es hasse, wenn die Stille mich anbrüllt.


Ich würde nicht sagen, dass ich nah am Wasser gebaut bin. Aber ich fühle mich heute wie ein Leuchtturm. Bei Sturmflut.


Ich bin hier auf der Entbindungsstation einquartiert und krieg' echt permanent Milcheinschuss! So pralle Brüste hatte ich zuletzt vor zwanzig Jahren.


Der grimmige alte Mann im Rollstuhl, der jedes Mal so verkniffen meine Tattoos betrachtete, sagte gerade: »Ich freue mich immer, wenn ich Sie sehe. Sie machen mir den grauen Krankenhausalltag so schön bunt.« Und dann war da plötzlich ein Lächeln.


Das Schnarchen meiner Zimmernachbarin klingt exakt wie das meines Ex. Nur meiner überragenden Selbstkontrolle ist es zu verdanken, dass ich ihr noch kein Kissen aufs Gesicht gedrückt habe.


Gedanken kann man in Worte kleiden. Taten sind immer nackt.

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