Zur Erklärung [auszugsweise http://de.wikipedia.org/wiki/Paroxetin]:
Paroxetin ist ein antidepressiv wirkender Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und (…) unterliegt der ärztlichen Verschreibungspflicht.
Paroxetin wird zur Behandlung von Depressionen, Zwangsstörungen, Panikstörungen, sozialen Angststörungen, generalisierten Angststörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen und Fibromyalgie eingesetzt.
Unter der Anwendung von Paroxetin können insbesondere folgende Nebenwirkungen beobachtet werden: Appetitstörungen, Störungen des Magen-Darm-Trakts, Schlafstörungen, Verwirrtheit, Halluzinationen, sexuelle Dysfunktion (…), Schwitzen, Parästhesie (Kribbeln der Haut), Restless-Legs-Syndrom (krampfähnliche Empfindungen in den Beinen) und Gewichtszunahme.
Paroxetin hat keine aktiven Metaboliten und eine relativ kurze Plasmahalbwertszeit von etwa 24 Stunden. Es wird vermutet, dass dies der Grund für häufigere Absetzerscheinungen, im Vergleich zu anderen SSRIs, ist.
Nach der Einnahme über einen längeren Zeitraum können beim Absetzen des Medikaments erhebliche Absetzerscheinungen auftreten, weshalb ein Ausschleichen über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monate in den meisten Fällen sinnvoll ist. Es können unter anderem Schwindel, sensorische Störungen (einschließlich Parästhesie, Stromschlaggefühl und Tinnitus), Schlafstörungen (einschließlich intensiver Träume), Agitiertheit oder Angst, Übelkeit, Zittern, Konfusion, Schwitzen, Kopfschmerzen, Durchfall, Palpitationen, emotionale Instabilität, Reizbarkeit und Sehstörungen auftreten. Bei den meisten Patienten sind diese Symptome nur leicht bis mittel, sie können bei einigen Patienten jedoch auch stark ausgeprägt sein. Oft klingen die Symptome nach einigen Wochen ab, sie können jedoch bei einigen Patienten auch zwei bis drei Monate oder länger anhalten. Wenn nach Dosisverringerung oder Absetzen stark beeinträchtigende Absetzerscheinungen auftreten, kann eine langsamere Dosisreduktion bzw. ein langsameres Ausschleichen angezeigt sein.
Einigen von euch dürfte bekannt sein, dass ich im November letzten Jahres auf ärztliches Anraten mit der Einnahme des Medikaments Paroxedura begonnen habe. Ich leide unter einer starken Panikstörung, die womöglich auch ursächlich für meinen Reizdarm war. Die Dosis wurde über einen kurzen Zeitraum stufenweise erhöht und betrug schließlich 40 mg pro Tag. Das SSRI erschien mir schon nach kürzester Zeit wie ein Geschenk des Himmels: Ich war bester Laune, Magen und Darm ebenfalls, und konnte mich plötzlich ohne Panikattacken in Menschenmengen bewegen. Selbst die Gewichtszunahme von noch einmal beinahe zwanzig Kilo (acht bis zehn hatte ich bereits seit Februar 2013 durch die Nikotinentwöhnung auf der Hüfte bekommen) konnte ich dank der Wirkung des Paroxetins milde lächelnd hinnehmen. Meistens jedenfalls.
Alles fein also.
Bis vor zwei Monaten.
Schlagartig zeigte das Paroxetin sein wahres Gesicht. Aus dem Geschenk des Himmels wurde eine Nachricht aus der Hölle: Seh- und Schlafstörungen, Stromschlaggefühle im Kopf, anhaltender Schwindel und Kopfschmerz, dauerhafte Muskelschmerzen am ganzen Körper – und letztlich immer öfter Weinkrämpfe aus heiterem Himmel. Oder der Hölle eben. Und das in jeder wachen Sekunde.
Hallo? Geht’s noch?
Sieht man mal von dem leidigen Magen-Darm-Übel ab, das mich schon mehr als mein halbes Leben begleitet, verschlechterte sich mein Gesundheitszustand sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene rapide. Aus ärztlicher Sicht waren all diese Symptome auf den täglichen Stress und körperliche Überanstrengung zurück zu führen, obwohl ich mich selbst keinesfalls als übermäßig gestresst oder überlastet empfand und das auch geäußert habe. Eine ziemlich unbefriedigende Situation.
Selbst wenn ich ein totaler Kalender- und Terminplaner-Freak sowie passionierte daily-to-do-Listen-Führer-und-gewissenhaft-Abhakerin bin, neige ich ab und an doch zu spontanen Aktionen. Was mich da jedes Mal packt, weiß nur der Geier – und der fliegt hoch. Ich habe mich also spontan entschieden, das Paroxetin ausschleichen zu lassen.
Wegen der anhalten, starken Kopf- und Muskelschmerzen wurde ich erst vor wenigen Wochen über einen längeren Zeitraum mit Schmerzmitteln in hoher Dosis behandelt. Als daraufhin eine Verschlimmerung der Beschwerden eintrat, setzte man mich gewissermaßen auf „kalten Entzug“. Am ersten Tag ohne die Gesamttagesdosis von 2.400 mg Ibuprofen fühlte ich mich nur ein bisschen „weh“. Am zweiten Tag hämmerte der Schädel und ich fühlte mich wie von einem Troll massiert. Am dritten Tag war ich dann völlig out of order und habe – glücklicher Weise – fast nur geschlafen. Am vierten Tag war ich verkatert, aber damit war es dann auch schon überstanden.
Ich bin die Ausschleichung des Paroxetin also langsam angegangen und habe die Dosis stufenweise über jeweils zwei Wochen reduziert. Schließlich fangen sich im Internetz jede Menge Fische und die haben viel zu erzählen. Mir war also bekannt, dass das Paroxetin – kurz gesagt – am schnellsten süchtig macht und der Entzug daher nicht selten ziemlich heftig ist. Ja, das war mir alles bekannt.
Wirklich bewusst wird es mir allerdings erst jetzt.
Tag 1 ohne Paroxetin [Samstag]
Mein Kopf so: „Ähm…? Frollein? Kann es sein, dass du heute etwas vergessen hast?“
Ich so: Ignorieren. Ignorieren. Ignorieren.
Mit Herabsetzen der Dosis verstärkt sich inzwischen das bekannte Schwindelgefühl und ich beginne, intensiver zu träumen.
Intensiver werden auch die Weinkrämpfe aus heiterem Himmel. Ich bin jetzt quasi ein Überraschungsheuler.
Tag 2 ohne Paroxetin [Sonntag]
Kopf: „Verdammt! Du hast es gar nicht vergessen! Du gibst mir gar nichts mehr?“
Ich: „Rischdiiieeesch! Funktionierst also noch, altes Köpfchen.“
Kopf: „Na, warte! Das wird dir noch leid tun!“
Ich: „Pfff!“
Körper: „Hallo? Wir sind zu zweit! Merkste watt?“
Ich [es bilden sich leichte Panikpusteln im Gesicht]: „Ihr macht mir keine Angst!“
In der Nacht beginnen die Magenkrämpfe.
Tag 3 ohne Paroxetin [Montag]
Kopf und Körper: „Tanze Samba mit mir! Samba, Samba die ganze Nacht!“
Ich: „Hmhmmm.“
Tatsächlich werden die Träume immer bunter und verworrener. Ich spiele bereits mit dem Gedanken, ein Drehbuch mit dem Titel Hallo, Hallus! zu schreiben.
Da mich niemand für Schönschrift bezahlt, ignoriere ich das anhaltende Händezittern.
Was die Hochspannungsleitung angeht, die inzwischen jemand in meinem Kopf gespannt hat, ist es schon weniger einfach. Es fühlt sich an, als bekäme mein Hirn abwechselnd stärkere und schwächere Stromschläge, die Ohren pfeifen anhaltend und mit jedem gefühlten Stromschlag setzt heftiger Drehschwindel ein.
Kopf: „Naaa? Was sagste nun?“
Ich: „Mein eigenes, strombetriebenes Karussell im Kopf. Ganz toll! Dankeschön.“
Kopf: „Bitteschön. Noch viel Spaß damit!“
Gegen Abend zwingt mich mein kopfinterner Elektroschocker fast in die Knie. Aber ich schaffe es, nicht heulend ins Bett zu fallen und den Anblick einer schauspielerisch völlig talentfreien Dramaqueen zu geben.
Körper: „Schöne Scheiße, was?“
Ich: Ignorieren. Ignorieren. Ignorieren.
Die Magenkrämpfe klingen ab. Es sind nur noch Magenschmerzen. Aber der Darm spielt verrückt. Ich trage mich tatsächlich mit dem Gedanken, wieder zu rauchen und somit meine Verdauung kontrollieren zu können. Im Vergleich zu diesem chemischem Psychodreck kommt mir das wie das geringere Übel vor. Außerdem {und dazu stehe ich} habe ich immer gerne geraucht. Das Aufhören war damals auch eine meiner seltenen Spontanaktionen.
Tag 4 ohne Paroxetin [Dienstag]
Erkenntnis des Tages: Aufregung und Anstrengung forcieren die Elektroschocks im Kopf und den Schwindel zusätzlich.
Erkenntnis des Abends: Schwindel mit Schwindel bekämpfen funktioniert nicht. Ein Liter Bier zum Halbfinale neutralisiert das Kopfkarussell nicht. Selbst die Träume in der LSD-Version bleiben – mit dem Unterschied, dass ich mich am Morgen an nichts mehr davon erinnern kann.
Insgesamt setzt Dusseligkeit ein. Ich bekomme immer öfter das unangenehme Gefühl, neben mir zu stehen. Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Na, prima :(
Kopf und Körper [mit außerordentlich gehässigem Unterton]: „Naaa? Wie isses uns, altes Mädchen?“
Und ich [todernst und aufrichtig]: „Danke für den Arschtritt, ihr beiden.“
Ich war – behauptet zumindest meine Omi – nie ein Trotzkind.
Inzwischen bin ich stark ambitioniert.
Entschluss: Ich werde mir mit fünfundvierzig Jahren nicht mehr von einer Psychodroge vorschreiben lassen, in welcher Stimmung ich zu sein habe? Ich bin ich (egal wie viele *gacker*) und bestimme künftig wieder selbst, ob ich gute oder schlechte Laune habe. Was mir gefällt und was ich doof finde. Was mir gut tut und was nicht.
In meinem Bauch vereinen sich Trotz und Wut. Eine gesunde Wut, weil sie mir helfen wird, mich von den Absetzerscheinungen – so fies sie vielleicht noch werden und wie lange sie auch noch dauern wollen – nicht unterkriegen zu lassen!
Tag 5 ohne Paroxetin [Mittwoch]
Das vorübergehende Taubheitsgefühl von Lippen, Wangen, Stirn und Nase ist jetzt dauerhaft. Ich könnte mir aktuell ohne einen einzigen Autschlaut das komplette Gesicht piercen lassen. Na, das ist ja mal eine Option, was?
Gegen Mittag breitet sich ein unangenehmes Kribbeln am ganzen Körper aus. Vielleicht ist das aber auch nur auf die Müdigkeit zurück zu führen, die wiederum dem Fußballabend zu schulden ist ;)
Selbst mit bestem Willen und Beschönigen ändert sich am Elektrokarussell nichts. Im Gegenteil: Die Stromschläge haben jetzt auch meine Hände erreicht.
to be continued … and won!
Ihr Lieben, ich könnte mir nun die Frage stellen, wer meinem langatmigem Bericht bis hierher verfolgt und tatsächlich gelesen hat. Tue ich aber nicht. Jedenfalls nicht laut ;)
Ich weiß, dass ich mit meinem SSRI-Problem nicht alleine bin. Und gerade das ist es, was mich dazu veranlasst hat, diesen Post zu verfassen.
Selbst wenn mir Paroxetin ein halbes Jahr lang meine Lebensqualität zurück gegeben hat, ist es den Preis nicht wert, den ich nun zu zahlen habe. Meine Schilderungen mögen sich wie Kinkerlitzchen anhören. Schließlich kann ich noch aufrecht gehen. Was soll also das Geheule?
Die Nebenwirkungen des Medikaments und nunmehr der Absetzerscheinungen bleiben was sie sind: eine unberechenbare Belastung für Körper und Geist. Für mich. Für andere. Eine Belastung, die zu vermeiden gewesen wäre.
Ich vertrete inzwischen die Meinung, dass Antidepressiva viel zu leichtfertig verordnet und eingenommen werden. Dass es an ausreichend Aufklärung mangelt („Nebenwirkungen haben Sie schließlich bei jedem Medikament!“). Das Danach wird nicht oder nur ungern angesprochen, weil es offenbar gar nicht in Betracht kommt?
Merkste watt? Nach obigem Satz kam ein Fragezeichen. Mein Post ist also keine Anklage gegen eventuell überarbeitete Ärzte und/oder vertrauensselige Patienten (so wie ich das bin). Ich bin überzeugt, dass sehr oft die Notwendigkeit besteht und es bislang auch keine Alternative zu Antidepressiva gibt. Ich schreibe hier nur die Erfahrung nieder, die ich persönlich gemacht habe. Für mich selbst. Und vielleicht auch für den Einen oder Anderen, der nach genau solchen Informationen gesucht hat.
Passt gut auf euch auf und lasst es euch gut gehen,
mhhhh hat das jetzt geklappt mir meinem Kommi??
AntwortenLöschenLiebe Kirstin,
AntwortenLöschengerade was die letzten Absätze Deines wirklich schlimmen Berichtes angeht, gebe ich Dir völlig recht.
Nützt Dir zwar im Moment auch nicht viel, aber die Gewissheit, dass wir nicht alleine sind mit unserer Meinung, tut gut, gell.
Mir tut es aufrichtig leid, was Du zur Zeit alles durchmachen, aushalten, ertragen musst. Hoffentlich taucht recht bald ein Lichtlein (JA, das berühmte am Ende des Tunnels) auf....
Fühle Dich (vorsichtig) umarmt,
♥lichst moni
Manchmal muss man zwischen Pest und Cholera entscheiden. Ab und an nehme ich Cholera und dann mal wieder Pest. Tabs können böse sein und das absetzen erst recht, aber manchmal ist es ohne nicht zum aushalten....
AntwortenLöschenLG von der Numi
Kinkerlitzchen? NIEMALS. Ich finde es schrecklich, was mit dir passiert und wünsche dir ganz viel Durchhaltevermögen und Trotz. Alles Gute ♥
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Sandra
Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung & viel Kraft auf Deinem Weg ;).
AntwortenLöschen*sprachlosbin* du schilderst deinen momentanen Leidensweg mit recht viel Himor. Ich wünsche dir, dass die Entzugserscheinungen schnell verschwinden. Stimmt schon - die Ärzte sind immer schnell im Verordnen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Gusta
Liebe Kirstin,
AntwortenLöschenerst eben habe ich gelesen, was Du da so alles in letzter Zeit durch hast. Jetzt ist meine Bewunderung für Dich noch ne ganze Ecke gestiegen. Wenn man all Deine Posts so sieht/liest, fragt man sich manchmal wirklich: wie schafft sie das alles eigentlich?
Vollzeitjob, Familie, all das Ausleben Deiner Kreativität, das Schreiben.... da zieh ich echt schon lange meinen Hut vor.
Zu lesen, dass "hinter den Kulissen" eigentlich gar nicht alles so rund läuft, macht Dich irgendwie menschlich, auch wenn ich Dir natürlich eher wünschen würde, dass es Dir nicht so geht, wie es Dir gerade geht bzw. auch die ganze Zeit schon ergangen ist.
Ich finde es sehr mutig, dass Du uns das alles erzählst. Es zeigt für mich Deine Größe und Stärke und ich finde es toll, dass Du damit anderen Mut machen möchtest, denen es ähnlich geht. Ich persönlich bin Gott froh, dass ich mit diesem Thema (bisher?) verschont geblieben bin, aber mir ist durchaus klar, dass es jeden jederzeit erwischen kann.
Ich drück Dir auf jeden Fall ganz dolle die Daumen, dass Du Deinen "Entzug" weiter erfolgreich durchziehen kannst und vor allem, dass es Dir auf Dauer dann auch besser geht und Du mit Deinen Attacken keinen Rückfall bekommst.
Und ganz ehrlich?? Sch... auf die Kilos, einzig alleine wichtig ist, dass es DIR gut geht.
Lass es Dir gut gehn
LG
Pamy
Puh..ich hab alles gelesen und Gänsehaut dabei....ich selbst brauche solche Medis GSD nicht...aber Deine Schilderung ist schon der Hammer......kann man sich gar nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt.....Ich drücke Dit die Daumen und wünsche Dir alles Gute!!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Anke
Wow, echt heftig, was du da durchmachen musst.
AntwortenLöschenWünsche dir ganz viel Kraft.
Lieben Gruß
Marietta
Ja, Du Liebe, genau so fühlt es sich an wenn man den Scheiss absetzt. Ich hätte es niemals so aufschreiben können, kann aber ALLES unterschreiben.
AntwortenLöschenIch danke Dir für Deinen Mut und Deine Kraft das alles aufzuschreiben. Hut ab!!!!
Bin jetzt seit mehr als 1 Woche "ohne" und freue mich über meine Kraft wenngleich ich auch Angst habe, dass die Panik wieder kommen könnte.
Aber wie Du schon geschrieben hast: Stirn zeigen, Kampfeswillen auspacken und Kopf hoch.
Wir schaffen das.
Ich denke an Dich und drücke Dich deine Kirsten
Liebe Kirstin,
AntwortenLöschenganz zufällig hab ich heute wieder mal reingeschaut und bin ganz schön betroffen von diesem Post. So sehr manche Medikamente inzwischen ein Seegen sein können, so sehr können sie auch schaden und ich denke, jede Medikanteneinnahme sollte gut überlegt werden. Aber welcher Laie kann das schon, wer hat mit frischem Rezept in der Hand die Zeit und Nerven, selber ausgiebig zu recherchieren? Und irgendwie scheint auf den Beipackzetteln doch auf den ersten Blick fast immer die gleiche lange Liste an möglichen Nebenwirkungen zu stehen.
Ich zieh den Hut vor deinem Willen, den Kampf gegen Kopf und Körper aufzunehmen und drück dir ganz fest die Daumen für's Durchhalten.
Und es ist mutig gewesen und gut, diesen Post zu schreiben, andere für dieses Thema zu sensibilisieren, damit die nächsten mit einem solchen Rezept in der Hand hinterfragen und gut überlegen, worauf sie sich einlassen.
Nen ganz lieben Gruß von Antje
Danke für Deine schonungslose Offenheit. Du hast ja nun wirklich eine Menge Drama innendrin ausgehalten - WOW. Das Thema mit viel zu viel Schmerzmittel hat mein Dad viiiiiel zu lange gespielt. Gabs ohne grosses Theater immer wieder verschrieben... erst nach Rippenbrüchen und dann für offene Beine. Ist ja auch viel einfacher als eine entsorechende Behandlung. Nun sind nach fiesem Entzug die Nieren schwer geschädigt. Mit dem nachträglichen lappidaren Hinweis auf Beipackzettel wird das nun abgetan. Die sind aber im Akutzustand erstmal egal! Ich wünsch Dir noch viiiiiiiiel Kraft und Durchhaltedings - Du darfst Dich hier immer auskotzen ... vielleicht hilfreicher als irgendein Weisskittel!""
AntwortenLöschenHallo Kirstin, schon lange lese ich deinen Blog, bin aber leider nicht der Mensch, der zu jedem Beitrag einen Kommentar niederschreibt. Diesmal jedoch muss auch ich mich zu Wort melden. Medikamente egal welcher Art werden meiner Meinung viel zu oft und in zu hoher Dosis verschrieben. Dem Grund der Erkrankung wird dabei nicht nachgegangen.
AntwortenLöschenDa ich mich nach meiner Krebserkrankung sehr mit diesem Thema beschäftigt habe und immer noch beschäftige möchte ich dir raten (auch ungebeten) den Grund deiner Panikattacke zu suchen. Dieser kann in diesem oder auch in einem früheren Leben liegen. Hilfreich sind verschiedene Bücher oder auch das www. Ich persönlich arbeite seit einiger Zeit mich durch die Seite von www.puramaryam.de. Schau einfach was dir vor die Füsse fällt wenn du auf die Suche gehst.
Ich hoffe du bist mir wegen des ungebetenen Rates nicht böse. Wenn du meinst dies bringt dich nicht weiter dann ist das halt so. Es würde mich allerdings sehr freuen wenn es dir helfen würde.
Liebe Grüße
Susanne Lorenz (die lange überlegt hat ob sie diesen Kommentar senden soll)
Du bist eine coole Socke!!! DU PACKST DAS!!! Danke für den sehr hilfreichen Post, der bestimmt vielen Klarheit verschaffen wird.
AntwortenLöschenLG Vroni
Oh mann, ich kann es so gut nachvollziehen, wie es dir geht! Ich habe in den letzten Jahren schon verschiedene Antidepressiva genommen und das Absetzen ist nie schön. Besonders heftig ist es bei meinem aktuellen Medikament, Venlafaxin. Das reduziere ich nur alle paar Monate um wenige mg, weil ich dann ein paar Wochen lang heftige Nebenwirkungen habe.
AntwortenLöschenAber es hilf ja alles nichts, irgendwie muss man da durch!
Ich wünsche dir viel Kraft und dass es dir bald besser geht.
Liebe Grüße,
Tabea
Da kann ich mich nur Vroni anschließen. Wer so berichtet, ist sehr stark!! Und Du schaffst das. Sicher muss es solche Medikamente geben aber wie schnell sie oftmals verordnet werden, ist wirklich schlimm. Ich habe 3 Jahre lang geheult und nach meinem Leben und mir selbst gesucht, hab verrückte Sachen gemacht, mit Bäumen gesprochen, sie angebrüllt, geheult und geheult. Die Glückspillen sind unangetastet in der Schublade und nun bin ich sehr froh darüber. Und das Leben ist wieder schön! Alles Liebe, Du bist nicht allein. Marie-Luise
AntwortenLöschenUff, Kirstin, da musste ich erstmal schlucken nach diesem Bericht. Hut ab, dass du offen damit umgehst, und ich drücke feste die Daumen, dass das in den Griff bekommst und dich weiterhin nicht unterkriegen lässt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Anke
Ich finde es für alle Betroffenen gut, dass Du über Deine Erfahrungen so öffentlich schreibst und für alle anderen sehr interessant. Es ist bei den Umständen vor allem sehr bewundernswert, dass Du Deinen Humor nicht verloren hast. Und von Kinkalitzchen kann wohl kaum die Rede sein, permanent Schmerzen zu haben und dass vielleicht noch mit zunehmender Intensität ist keines wegs lustig und extrem belastend.
AntwortenLöschenIch wünsche Dir eine gute und baldige Genesung bzw. dass Du die Entzugserscheinung schnell hinter Dir lässt.
LG
Isabel
Liebe Kirstin,
AntwortenLöschenich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg. Vielleicht hilft es ja schon ein bisschen, sich das Ganze von der Seele zu schreiben. Das klingt für mich irgendwie alles nach "Burnout" (was ich natürlich von der Ferne nicht beurteilen kann).
Alles Liebe für dich ♥
Sabine
*schluck* Heftig, was Du durchmachen musstest!
AntwortenLöschenAber ich bin mir sicher, Du packst das!
Alles Liebe für Dich <3
Tanja
Liebe Kirstin,
AntwortenLöschenich fühle mit dir und schicke dir virtuelle Kraft deinen Weg weiter zu gehen!
Was dieser komische Kopf und Körper manchmal so mit uns macht ist schon blöd! *grummel*
Ich selber bin mir auch sehr bewusst das ein ganzes Leben mit Medis nicht klappen kann, aber noch bin ich nicht soweit (mental) auf meine zu verzichten, aber mir graut es schon vor dem Tag an dem ich ohne sie weiter machen muss/möchte.
Liebe Grüße
Schnittchen
Ohje, du Arme!
AntwortenLöschenDas du dich fragst, ob sich die "gute" Zeit überhaupt gelohnt hat, kann ich gut verstehen.
Trotzdem will ich kurz von meine guten Erfahrungen schreiben.
Mir haben schon zweimal die Glückstabletten sehr gut geholfen. Was aber eben auch daran liegt, daß ich mit einem Körper gesegnet bin, der keine bzw wenig Nebenwirkungen zeigt. Eine kleine Gewichtszunahme vielleicht, ab und zu ein Schwindel.
Und eben keine Entzugserscheinungen! Ich danke schnell nochmal dem Universum dafür!!!
Und ich weiß eben nicht, wie es ausgegangen wäre, wenn mir die medizinische Chemie beim meinen Kämpfen mit meiner Seelenwelt nicht geholfen hätte.
Ich kann nur sagen, daß ich wohl auch zwei, drei Wochen Entzug in Kauf genommen hätte. Denn sonst hätte ich eben vorher zwei, drei Jahre mehr gelitten. Oder gar immer noch? Wer kann das sagen...
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Alles Gute! Ich bin mit sicher du schaffst es!
Gut, dass du dein Leben wieder ohne Drogen leben willst!
AntwortenLöschenIch wünsch dir sonnige Gefühle (auch wenn's regnet) und wenn ich was für dich tun kann, sags!
Liebdrück Eva
Danke dir für deine offenen Worte. Deine Schreibweise verleitet dazu an manchen Stellen zu schmunzeln und doch ist mir bewusst was für einen Kampf du ausgetragen hast. Es gehört viel Stärke und Kraft dazu sich so mit sich sebst auseinander zu setzen und am Ende als Sieger heraus zu gehen. Tabletten können durchaus helfen und aus meiner beruflichen Erfahrung bin ich mir auch sicher, dass einige sie nehmen müssen um auch nur Ansatzweise ein normales Leben führen zu können. Doch ich stimme dir auch zu, dass die Nebenwirkungen in den meisten Fällen zu wenig thematisiert werden. Das trifft aber auch auf viele andere Medikamente zu. Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann liest man sich den Beipackzettel selten durch, weil man vielleicht auch gar nicht wissen will was da auf einen zukommen kann. Da den Mittelweg zu finden ist wohl nicht einfach. Ich habe das Glück, das bei mir die homöopathischen Mittel bereits helfen.
AntwortenLöschenIch bin mir sicher du schaffst das, was du dir vornimmst. So wie du berichtest, dass du dich mit dir selbst auseinander setzt, das ist das wichtigste. Nicht hinter Medikamenten verstecken, sondern sich mit Ursachen und Folgen auseinander setzen und kritisch hinterfragen. Der Kampf gegen uns selbst und gegen da was unsere Psyche uns vorgaukelt ist der schwierigste. Ich wünsche dir dazu alle Kraft und LIebe die du bekommen kannst. Nehme sie als Fundament und klettere damit nach oben!
LG Micha
Ich setze gerade selbst Paroxetin ab und kann dir in deinem Bereicht zu 100% zustimmen! Bin von ursprünglich 20 mg nun bei langsamen runterdosieren auf 5mg gekommen und bin seit 6 Tage nun ohne dieses Teufelsmittel unterwegs.
AntwortenLöschenIch fühle mich wie vom Traktor überfahren..... Dieser Schwindel und die damit verbundene Übelkeit machen mich total fertig!
Wie lange dauern denn diese Absetzerscheinungen?
Ich habe langsam keine Kraft mehr und wünsche mir nur noch, dass es besser wird!!!!
Ich wäre dir über eine Antwort mehr als dankbar!
Liebe Grüße
Bianca
Danke für deinen Link zu deinem Text! Er ist sehr eindrücklich und persönlich, so dass ich ihn gerne bei mir auf meinem Blog verlinken möchte. Du hast ganz andere Erfahrungen mit einem ganz anderen Medikament gemacht, als ich mit meinem. Vielen Dank für deine Erfahrungen, auch wenn sie alles andere als nur positiv waren!
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Frauke
Hallo,
AntwortenLöschenIch wollte mal hören, wieviele Wochen/Monate die Taubheitsgefühle im Gesicht bei Ihnen angehalten haben? Bin z.zt. auch dabei das Paroxat nach und nach abzusetzen- mit erheblichen Beeinträchtigungen - wie Taubheitsgefühlen auf der gesamten linken Gesichtshälfte, Übelkeit, Erbrechen etc.
Ich freue mich sehr auf Ihre Antwort
VG Lisa