Dienstag, 22. März 2016

.morgen ist leider auch noch ein tag von tobi katze

So redet man nicht über Depressionen? Doch!
 
In schlechten Phasen starrt er die Raufasertapete an ("irre Action für die Augen"), spricht mit seiner schmutzigen Wäsche und reagiert nicht auf Anrufe. In guten Phasen verabredet er sich mit einem Freund - ob er es schafft hinzugehen, ist eine andere Frage - oder macht sich Pudding ("immerhin gekocht"). Sein Therapeut stellt die Diagnose: Depression.
 
Unterhaltsam und unverblümt erzählt Tobi Katze von seinem Leben mit der Krankheit, unter der vier Millionen Menschen in Deutschland leiden.
 
©2015 audio media verlag GmbH, München (P)2015 audio media verlag GmbH, München

Morgen ist leider auch noch ein Tag

Autor: Tobi Katze
Gesprochen von: Tobi Katze
Spieldauer: 02 Std. 56 Min.  (gekürzt)
Veröffentlicht: 25.09.2015
Kategorie: Comedy & Humor > Humoristische Romane

Vier Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Depressionen? Vier Millionen? Wow! Eine beeindruckende Zahl. Eine beängstigende Zahl. Genauso beeindruckend und beängstigend wie die Zahl derer, die nicht einmal im Ansatz verstehen können oder wollen, was Depression ist. Was Depressionen mit und aus einem Menschen machen.
 
Und dann kommt Tobi.
 
Tobi Katze schildert gnadenlos ehrlich, erschütternd offen und erfrischend frei von seinem Leben mit der Depression. Er spiegelt Verhaltensmuster von Betroffenen und deren Umfeld wieder. Nein, ich bin nicht einfach traurig. Und nein, es hilft mir auch nicht, wenn ich Bilder von Katzenbabies anschaue. Nein, ich kann mich nicht mal eben zusammenreißen. Und nein, es geht auch nicht ums nicht wollen, es geht ums nicht wollen können. Verstehste nicht? War klar.

Niemand will Depressionen haben. Auch Tobi nicht. Und er führt Zwiegespräche mit ihr, erklärt uns: So eine Depression ist wie ein beschissener Mitwohner mit separatem Mietvertrag. Den bekommst du nicht raus.
 
Wohin mit mir, wenn ich mich selbst nicht mehr ertragen kann? Als ob mich dieser Umstand nicht genug belastet, glaube ich stets, mich vor meinem Umfeld rechtfertigen zu müssen – und finde dennoch nie die passenden Worte. Mit Humor und Zynismus, ohne die Thematik ins Lächerliche zu ziehen, erklärt Tobi Katze endlich verständlich das Thema Depression. Betroffenen, Angehörigen, Interessierten.
 
Tobi schafft es, mithilfe von Psychopharmaka, die er zunächst nur sehr widerwillig und nach einigen Diskussionen mit denselben einnimmt, mit seiner Depression Waffenstillstand zu schließen und erklärt ihr: Wir müssen miteinander klarkommen.

Ja. Müssen wir. Und können es. Das hat mir dieses Buch auf eine ansprechend humoristische Weise vermittelt. Passt schon. Danke, Tobi.

10von10

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